
Der HDE möchte Lösungen
finden, wie künftig mit
den Kosten durch die Bargeldhandhabe
umgegangen
wird.
Bares bleibt
Wahres
Im Im Zuge Zuge der der Corona-Pandemie Pandemie ist ist die die Nachfrage Nachfrage nach nach unbaren unbaren Zahlungsmöglichkeiten
gestiegen. „Dennoch bleibt Bargeld das bevorzugte Zahlungsmittel vieler Kunden. Der
Einzelhandel wird daher auch in absehbarer Zukunft selbstverständlich Bargeld akzeptieren”,
so die Einschätzung des HDE-Zahlungsexperten Ulrich Binnebößel.
Eine aktuelle Erhebung des EHI
Retail Institute zeigt, dass in diesem
Jahr in etwa eine Milliarde
weniger Zahlungsvorgänge mit Bargeld
durchgeführt werden. Stattdessen steigen
die Transaktionen per Kartenzahlung.
„Es verbleiben 13,6 Milliarden Zahlungen
mit Bargeld. Damit werden noch
über zwei Drittel aller Einkäufe im stationären
Handel bar bezahlt”, so Binnebößel.
Kostenfaktor Scheine
und Münzen
Die prognostizierten Zahlen des EHI
Retail Institute geben einen Hinweis auf
die weitere Entwicklung. Dem HDEZahlungsexperten
Binnebößel zufolge
wird die Bezahlung mit Noten und Münzen
weiter abnehmen. „Wenn das Bargeldaufkommen
sinkt, ergeben sich
Herausforderungen im Bargeldhandling.
Darauf müssen wir jetzt Antworten finden”,
so Binnebößel. Im Handel würden
die Kosten für die Beschaffung von
Wechselgeld und für die Einzahlung der
Bargeldeinnahmen steigen. Der HDE
fordert daher eine intensive Diskussion
über die Rolle des Bargeldes sowie die
Lastenverteilung. Der Bargeldkreislauf
zwischen Bundesbank, Geschäftsbanken,
Dienstleistern, Kunden und Handel
müsse wirtschaftlich gestaltbar bleiben.
System soll nicht kippen
„Ansonsten kann das System Bargeld
auch kippen, wie wir insbesondere in
den nordischen Ländern bereits beobachten”,
mahnt Binnebößel. Es bedürfe
zeitnah einer politischen Bargeldstrategie,
die den Akteuren Planungssicherheit
gebe. „Wenn Bargeld auf Dauer
im Alltag eine Rolle spielen soll, muss
sich die Politik frühzeitig dazu bekennen
und entsprechende Voraussetzungen
für einen effizienten Bargeldkreislauf
schaffen”, so der HDE-Zahlungsexperte
Binnebößel weiter.
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Cash in der Kasse – zwar
steigt der Anteil von Kartenzahlungen,
aber viele Kunden
bevorzugen nach wie vor
Scheine und Münzen.
HANDARBEIT! 4-2020 | 11