
BAMBUS liefert im Prinzip eine umweltfreundliche
Faser. Die in Asien heimische Pflanze wächst schnell, ist unempfindlich
und muss kaum gedüngt und bewässert werden.
Problematisch wird es nur, wenn der Mensch riesige Monokulturen
anbaut oder gar andere Wälder für Bambus-Plantagen
abholzt. Ein weiteres Problem ist, dass in der Textilindustrie
selten die natürliche, ohne den Einsatz von Chemie gewonnene
Bambusfaser verwendet wird. Meistens wird Viskose-
Bambus verarbeitet. Bambus liefert dafür als Holzersatz den
Rohstoff für Zellulose, die unter ausgiebigem Einsatz von
giftigen Chemikalien herausgelöst wird. Entwickelt man einen
ökologischen Herstellungsprozess – in diesem Bereich gibt es
Pioniere –, dann ist Bambus wohl ein Textil der Zukunft.
Bambus-Stoffe haben einen seidigen Griff und Glanz, es
ist ein leichtes und atmungsaktives Gewebe. Außerdem hat
Bambus natürliche, antibakterielle Wirkstoffe und ist geruchsabweisend.
KAPOK wird auch Pflanzendaune genannt und stammt
vom tropischen Kapokbaum. Die daraus gewonnene Kapokfaser
wird überwiegend als Füllung für Bettdecken und Polster
verwendet. Durch ein neues Spinnverfahren kommt Kapok inzwischen
immer öfter auch bei Bekleidung (gemischt mit
Baumwolle) zum Einsatz. Wegen des Lufteinschlusses von
80 Prozent gilt die Kapokfaser nach Pappelflaum als leichteste
natürliche hohle Textilfaser der Welt. Kapok verfügt über eine
natürliche Wärme- und Feuchtigkeitsregulierung. Der Kuschelfaktor
ist sehr hoch.
HANDARBEIT! 3-2021 | 17